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Fachtagung an der Ev. Akademie Bad Boll - Resozialisierung mit Zukunft -

17. Jul. 2017
-18. Juli 2017 

Die Resozialisierung hat in Baden-Württemberg Fahrt aufgenommen.

Fachleute aus Politik und Wissenschaft diskutierten mit den 120 Tagungsgästen über den aktuellen Stand und die Zukunftsvisionen der Resozialisierung.

Die hochrangige Referentenliste der Tagung zeigt, welche Bedeutung dem Thema beigemessen wird. 



Nach Eingangsreferaten des Ministers für Justiz und für Europa, Guido Wolf und Prof. Dr. Bernd Maelicke, nahmen der Landtagsabgeordnete von B90/Die GRÜNEN, Jürgen Filius und das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Städtetags, Gudrun Heute-Bluhm Stellung zur Bedeutung der Resozialisierung.  Im grün-schwarzen Koalitionsvertrag von Baden-Württemberg ist die Einführung eines Landesresozialisierungsgesetzes beabsichtigt. Ob dieses Gesetz einen Mehrwert gegenüber der seit wenigen Monaten existierenden Kooperationsvereinbarung über die Integrationsvereinbarung für Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in Baden-Württemberg bringt, war der Schwerpunkt der anschließenden Podiumsdiskussion. Die Politik wartet zunächst ab, ob die Vereinbarung die Erwartungen erfüllt.  Kriminal- und sozialpolitische Benchmarks als Kriterien für den Erfolg wurden angemahnt. Nur so könne überprüft werden, ob die Kooperationsvereinbarung wirkt. Für jeden Straffälligen in Baden-Württemberg müsse der Zugriff auf vergleichbare Angebote möglich sein. Es dürfe keine “weiße Flecken” im Land geben.
Verbindlichkeit

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion von links nach rechts:
Bernd Maelicke, Direktor des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft
Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg
Oliver Kaiser, Paritätischer Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg, Moderator der Podiumsdiskussion
Andreas Stoch MdL, Minister a.D. Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion der SPD, Vorsitzender G-Recht Heidenheim
Jürgen Filius MdL, B90/Die GRÜNEN
Dr. Bernhard Lasotta MdL, CDU

 
 
Bereits am Tag darauf machten die Tagungsgäste aus der freien Straffälligenhilfe, Bewährungshilfe, Justizvollzug, Arbeits- und Sozialverwaltung eine  Bestandsaufnahme über die eingeleiteten Umsetzungsschritte in der Kooperationsvereinbarung. Zusammenfassend wurde festgestellt: Es wurde bereits einiges auf den Weg gebracht. Es ist aber noch “Luft nach oben”. Hierzu wurden konkrete Anregungen an die überregionale Steuerungsgruppe erarbeitet.



“Die Gefangenen werden immer schwieriger....” dieser gefühlten Wahrnehmung widersprachen die Kriminologen Dres. Stelly und Thomas anhand ihrer wissenschaftlichen Untersuchung. Tröstlich war für die Tagungsgäste die Feststellung, dass die Fachleute der Resozialisierung in der Vergangenheit mit vielen gesellschaftlichen Veränderungen adäquat umgehen konnten. Immer wieder gelang es, sich auf neues Klientel einzustellen und Lösungen zu finden.
 
Die Zukunft der Resozialisierung  wird dank gestiegenem politischen und gesellschaftlichen Interesse positiv bewertet – so das Resümee dieser Tagung!